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IT-Sicherheit im Wearable-Zeitalter – ein Drama in einem Akt

Der Flur eines Bürogebäudes, die Wanduhr zeigt 8:00 Uhr morgens. Kunstlicht, im Hintergrund eine Eingangstür zum Bereich „Forschung und Entwicklung“, daneben eine Wand von Schließfächern; davor ein Türsteher mit Bodybuilder-Figur, Metallica-T-Shirt, verschränkten Armen und „Alter, mit diesen Schuhen kommst du hier nicht rein“-Blick. Der Geschäftsmann K. tritt mit Aktentasche von rechts auf und hält neben dem Türsteher an.

Türsteher: Guten Morgen, der Herr! Na, dann wollen wir mal Notebook, Smartphone und Tablet hier im Schließfach deponieren, nich wa?! Weil nämlich Vorschrift, nich wa: nix, was eine CPU oder’n Chip oder sowas drinne hat, kommt hier rein, aber auch gar nix! Klaro?!

[K. legt sorgsam Notebook, Smartphone und Tablet in ein Schließfach.]

Türsteher: Brav. Und die Armbanduhr da? Sicher so ’ne Smartwatch mit Bluetooth, oder?

[K. blickt den Türsteher ernst an, nimmt dann die Uhr ab und legt sie ins Schließfach.]

Türsteher: Und? Hamwa auch nix vergessen? Wie wär’s denn zum Beispiel mit diesem Google Glass da auf Ihrer Nase?

[K. zögert kurz, legt dann aber auch noch sein Google Glass ins Schließfach.]

Türsteher: Ach, und dieses Armband da, das ist doch sicher so’n Wearable-Dings mit Computer-Messung vom Puls und was weiß ich noch alles, hm?

[K. streift mit einem Seufzer auch noch sein Wearable ab und legt es weg.]

Türsteher: BEIDE!

[K. rupft sich ein zweites Wearable vom anderen Handgelenk und wirft es ins Schließfach dem ersten hinterher.]

Früher war mehr Privatheit.

Früher war mehr Privatheit.
Bild: Wolfgang Traub

Türsteher: Na, geht doch! Äh, tja, und sonst? Irgendwelche smarten Klamotten oder sowas?

[K., bislang in Anzug und Krawatte, zieht ein Kleidungsstück nach dem anderen aus und stopft es mit zunehmendem Nachdruck in das allmählich überquellende Schließfach, bis er nur noch in der Unterhose dasteht. Dann zögert er erneut.]

Türsteher: Hey, is’ ja gut, Mann! Sie werden ja hoffentlich nicht auch noch’n RFID-Chip in der Unterwäsche haben, oder? … Ich mein’, ihr Forscher und Entwickler seid ja sicher sehr technikbegeistert, aber…! … Nee, jetzt nicht ernsthaft, ne?

[K. zieht seine Unterhose aus und legt sie ins Schließfach.]

Türsteher: OK, Leute, das war’s. Ich kündige. Da sind mir ja die Bekloppten im Technoschuppen noch lieber! [Stampft entnervt von der Bühne.]

[K. bleibt nackt und allein zurück. Er nimmt ein Stück Kreide aus seinem Schließfach und macht einen kurzen senkrechten Strich auf die Innenseite der Schließfachtür. Der Strich ist in einer Kreide-Strichliste die Nummer 22. Nun legt K. die Kreide zurück, schließt das Schließfach und geht – nackt und mit leerer Aktentasche – durch die Tür „Forschung und Entwicklung“ ab.]

K. [im Abgehen, kopfschüttelnd]: Jeden Morgen das gleiche Theater…

CES 2014: Die Körpermesser kommen!

Las Vegas ist auch dieses Jahr dank der Consumer Electronics Show, kurz CES, wieder das Mekka aller Gadget-Gläubigen. Natürlich gibt es viele schöne bunte Neuerungen aus dem Bereich der Smartphones und Tablets – aber als Handy oder Schneidebrettchen getarnte Kleinstcomputer sind ja soooo 2012. Nachdem 2013 vorübergehend alle glaubten, sich ein Computer-Monokel per Brillengestell ins Gesicht schrauben zu müssen, wird 2014 offensichtlich das Jahr der Körperfunktionsmessungs-Accessoires.

Zwar macht der Begriff „Quantified Self“ – die Gadget-basierte Dauermessung körpereigener Parameter mit dem Ziel der Fitness- oder Verhaltensoptimierung – bereits seit 2007 die Runde. Und auch entsprechende Gadgets wie computerisierte Armbändchen, die den Pulsschlag etc. messen, gibt es schon seit geraumer Zeit. Bei der aktuellen Berichterstattung vom Planeten Las Vegas erhält man allerdings den Eindruck, dass die Self-Quantifiziererei in Form so genannter „Wearables“ nun endgültig im Massenmarkt angekommen ist.

So hat zum Beispiel Netatmo „smarten“ Schmuck vorgestellt, der die UV-Strahlung misst, der man ausgesetzt ist, und diese an das bekanntlich ebenfalls smarte Phone meldet. Die smarte Zahnbürste Kolibree petzt dem smarten Smartphone per Bluetooth, wie gründlich man die Zähne geputzt hat. Und Sony hat ein sicherlich nicht minder smartes „SmartBand“ präsentiert, das Daten für ein „LifeLog“ erzeugt, getreu dem Motto: „Es gibt nur eins, was besser ist, als viele Daten über sich selbst zu haben: noch mehr Daten über sich selbst zu haben.“

Das Sony SmartBand - für alle, die sich noch nicht überwacht genug fühlen. Bild: Sony

Das Sony SmartBand – für alle, die sich noch nicht überwacht genug fühlen.
Bild: Sony

Unbestreitbar können solche kleinen Helferlein einen Nutzen bringen: Ein Alarm vom Smartphone ist besser als ein Sonnenbrand (OK, OK, je nach verwendetem Signalton mag mitunter der Sonnenbrand zu bevorzugen sein), und ein automatischer Notruf beim ambulanten Pflegedienst ist besser, als wenn die alleinstehende Oma (hier bitte Horrorszenario nach Wahl einfügen).

Sorgen machen muss man sich allerdings um die armen Mitarbeiter der NSA: Diese müssen nicht nur unseren E-Mail-Verkehr, unsere Web-Browsing-Historie sowie unser Treiben auf Facebook, Twitter und Co. überwachen, sondern bekanntlich auch unsere Suchanfragen, Kontobewegungen, Reiseaktivitäten, Windows-Updates und das Online-Gaming-Verhalten in World of Warcraft (doch, echt, World of Warcraft, kein Witz!).

Und nun sollen sie auch noch unseren gesamten Körpermessdaten auswerten? Das ist zuviel! Das ist nicht zu schaffen! Das ist doch, ich meine…, diese Datenflut, diese Möglichkeiten, der Wahnsinn, das ist doch, also ich…

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Super-Ben versus Googzilla

Internet-Pionier Vint Cerf hat kürzlich Medienberichten zufolge – OK: ursprünglich einem einzelnen Tweet zufolge – in einem Workshop der US-Behörde FTC erklärt, die Privatsphäre („privacy“) sei immer schwerer zu verteidigen und könne gar eine „Anomalie“ der Geschichte sein, quasi Nebenwirkung der Moderne.

Diese Äußerung hat schnell virale Verbreitung gefunden und wurde eifrig kommentiert. Natürlich fanden sich auch Interpreten, die der Privatsphäre als bloßer Begleiterscheinung der Urbanisierung im Zeitalter von Google, Facebook und NSA ein baldiges Ende wünschen. Urbanisierung vorbei (es lebt ja auch kaum mehr jemand in Städten heutzutage), willkommen im globalen – und transparenten – digitalen Dorf!

In der Tat lassen sich zahlreiche Beispiele dafür finden, dass in früheren Epochen weniger – oft deutlich weniger – Rückzugsmöglichkeiten ins Private bestanden: das Nostalgie-Retro-Klischee vom Dorfleben, in der jeder alles von jedem weiß; Bauern- und Arbeiterfamilien, die zu wasweißichwievielt in ein bis zwei Zimmern hausen mussten; oder auch das immer wieder gern genommmene Beispiel der Gemeinschaftstoilette im Alten Rom. Private Rückzugsräume waren lange den Reichen und Mächtigen vorbehalten – und vielerorts nicht mal denen.

Man könnte aber auch auf Benjamin Franklin verweisen. Franklin, einer der politischen Vordenker der frühen USA, war Self-Made-Man, Verleger und Herausgeber eines Almanachs mit Lebenshilfetipps und Bauernregeln (à la „The early bird catches the worm“ und was sonst noch interessant ist für alle, die gern exotisch frühstücken). Zudem war er Politiker, als solcher Mitunterzeichner der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und auch sonst hauptamtlicher Selberdenker.

Aber den früheren Teil seines Lebens verbrachte Franklin in der hinterletzten Ecke des britischen Empires, wo es noch reichlich rustikal zuging. Quasi Provinz.

Der Alltag des Intellektuellen Franklin bestand hauptsächlich aus Lesen und Schreiben – Tätigkeiten, die beim lokalen Handwerker- und Bauernvolk nicht gerade in hohem Ansehen standen. Deshalb zog der Herr Verleger abends gern die Vorhänge zu, um bei Kerzenschein (mehr oder weniger heimlich) zu lesen und zu schreiben. Tagsüber hingegen – so beschrieb er es zumindest in seiner Autobiografie – schob er schon auch mal eine Schubkarre durch die Gegend, um tatkräftiges, bodenständiges Arbeiten zu simulieren.

Es stellt sich somit die Frage: Wie wäre es dem späteren Vorreiter der US-Demokratie wohl ergangen, hätte er keine Möglichkeit gehabt, Privatsphäre zu erzeugen? Wenn seine Nachbarn ihm ständig hätten über die Schultern schauen können? Wenn seine Suchhistorie in der Bibliothek einsehbar gewesen wäre? Wenn die britischen Behörden über jeden Satz und jede geschauspielerte Schubkarrenbewegung Bescheid gewusst hätten? (Tipp: Die Antwort lautet nicht „NSA-Verhör und No-Flight-List“, gab’s ja alles damals noch nicht. Quasi Überwachungssteinzeit.)

Benjamin Franklin war eine Person des öffentlichen Lebens, und eine Autobiografie zu schreiben war damals eine noch recht neuartige und ungewöhnliche Form des Persönliches-öffentlich-Machens, nicht Symptom eines alltäglichen Exhibitionismus der Prominenten, Halbprominenten, Viertelprominenten und Dummschwafler von der geistigen Hinterbank. Dennoch benötigte – und schuf – die öffentliche Figur Franklin einen privaten Raum, um dort seiner beruflichen und politischen Arbeit in Ruhe nachgehen zu können. Info-Sharing mit allen? Ja, aber kontrolliert.

Also am besten gleich mal „Benjamin Franklin“ googeln und das Gefundene auf Facebook posten! Schließlich war Ben Franklin mit seiner Schubkarre und seiner Autobiografie sozusagen der Urvater der Dauerselbstdarstellung auf Facebook, Foursquare, Instagram und Twitter. Quasi Internet-Pionier.

Franklin half mit, ein neues Land zu gründen, um dann auf dessen 100-Dollar-Note abgebildet zu werden. Mangels Smartphones war es damals noch recht umständlich, Selfies in Umlauf zu bringen. Bild: Wikimedia Commons

Franklin half mit, ein neues Land zu gründen, um dann auf dessen 100-Dollar-Note abgebildet zu werden. Mangels Smartphones war es damals noch recht umständlich, Selfies in Umlauf zu bringen. Bild: Wikimedia Commons

Zehn Dinge, die man über den NSA-Skandal wissen muss

1. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Demokratisch legitimierte Kontrolle wäre sogar noch besser. Also, rein theoretisch.

2. Die NSA ist nicht der einzige Geheimdienst, der den Internetverkehr auswertet. Jedes Land macht das – eben im Rahmen seiner jeweiligen Möglichkeiten. Liechtenstein zum Beispiel bezahlt einen Mann im Trenchcoat dafür, dass er anderen Leuten heimlich beim Simsen über die Schulter schaut.

"Völker, wir hör'n die Signale!" (Internationale Geheimdienst-Hymne)

„Völker, wir hör’n die Signale!“ (Internationale Geheimdienst-Hymne)

3. Terrorabwehr ist nicht die einzige Aufgabe der NSA. Es gibt vielmehr vier Gründe, warum die NSA Abhörmaßnahmen ergreift:

a) um Terroristen und deren Pläne zu entdecken
b) um Spionage zu betreiben
c) um Wirtschaftsspionage zu betreiben
d) weil sie es kann.

4. Das Merkelphone wurde aus dem Grund b) abgehört. Und natürlich auch wegen d). („Ha, und wisst ihr noch damals, als die Merkel den Obama angerufen hat?“)

5. Mikko Hyppönen, Chief Research Officer und Aushängeschild des finnischen Security-Anbieters F-Secure, hat bei TEDxBrussels einen sehr kritischen Vortrag über die Vorgehensweise der NSA und die deshalb erforderlichen Konsequenzen gehalten, dabei aber Ikea und schwedische Geschäftsleute erwähnt. Jetzt schimpfen US-amerikanische Betrachter der Videoaufzeichnung über die Schweden. Er ist schon ein Fuchs, der Finne.

6. Aus US-Perspektive liegen sowohl Finnland als auch Schweden „irgendwo da drüben beim Oktoberfest“. Die sollen mal nicht so rumzicken, diese bekloppten Europäer!

7. In der Vorstandsetage von Google lacht man sich derzeit so heftig ins Fäustchen, dass es schon fast weh tut: „Wir überwachen den Benutzer von A-Z, weil unser gesamtes Geschäftsmodell darauf beruht, und kaum versucht die NSA das auch, bekommt sie die gesamte Haue ab. Und wir stehen als unschuldiges Opfer da. Schampus!“

8. In der Vorstandsetage von Facebook, Apple und Amazon lacht man sich derzeit so heftig ins Fäustchen, dass es schon fast weh tut.

9. In der Vorstandsetage von Microsoft lacht man sich derzeit so heftig ins Fäustchen, dass es schon fast weh tut. Man weiß zwar nicht genau warum, will aber in der Liga von Google und Facebook mitspielen.

10. Einen Spion kann man belügen. Aber versuchen Sie mal, eine Suchmaschine zu belügen. („Ich? Ich hab nur mal so ganz zufällig nach ‚DuckDuckGo’ gesucht. Hat jetzt eigentlich gar nix zu bedeuten…“)

 

Weltexklusiv: Merkel, Obama und das Merkelphone – ein Gesprächsprotokoll

„Hallo?“
„Hallo, Barack, hier ist…“
„… Angie, ja ich weiß. Hallo, Angie.“
„Was?! Wieso weißt du…?“
„Nee, seh’ ich hier auf’m Display.“
„Ach so.“

131025Merkelphone

„Wie geht’s dir, Angie?“
„Ach, das kannst du dir doch denken.“
„Ja, ich weiß. Stress wegen der Koalitionsverhandlungen.“
„Ja, genau, und…“
„Und dann auch noch die laufenden Regierungsgeschäfte…“
„Ja, genau, und…“
„Und Finanzkrise, EU und so weiter.“
„Ja, genau. Du, Barack, ich wollte…“
„Du wolltest dich beschweren, weil wir angeblich dein Handy abhören.“
„Was, wieso weißt du…?“
„Weil, äh, also einer meiner Stabsmitarbeiter spricht Deutsch und der hat den Spiegel abonniert, deshalb…“
„Ach so, na dann…“
„Also, da musst du dir echt keine Sorgen machen, Angie.“
„… keine Sorgen machen, Angie…“
„Was ist denn das für ein Echo hier auf der Leitung?“
„Ach, nix, ist halt ein Ferngespräch, da ist die Leitungsqualität manchmal…“
„Ähm, Barack, mein Telefon abhören, wollte ich nur sagen, das geht aber gar nicht!“
„Also, Angie, nur die Ruhe, niemand hört dein Telefon ab!“
„… nee, niemand hört dein Telefon ab.“
„Was war denn das jetzt schon wieder für eine Stimme?“
„Das? Also, äh, das… das war nur Michelle. Michelle sagt hi!“
„Hi, Michelle!“
„Hi, Angie!“
„Michelle, wieso klingt deine Stimme so komisch?“
„… Erkältung.“
„Also, Angie, du kannst deinem Kanzleramtsdings, diesem Herrn, äh, wie heißt er gleich…?“
„Pofalla!“
„Pofalla!“
„… deinem Herrn Pofalla ruhig sagen, er kann die Abhöraffäre mal wieder für beendet erklären. Da ist echt nichts dran.“
„Na, dann bin ich ja beruhigt.“
„Ja, das wusste ich.“
„Was…?“
„Nee, ich meinte, das freut mich.“
„Gut, dann ist das ja geklärt. Und, Barack, eine Frage noch…“
„8 Euro 10.“
„Hm?“
„Wie weit dein künftiger Koalitionspartner, du weißt schon, der muntere Dicke, bei den Koalitionsverhandlungen mit dem geforderten Mindestlohn runtergehen würde. 8 Euro 10. Das wolltest du doch fragen, oder?“
„Ja, genau. Tja nun, also, ähm, danke schön. Nichts für ungut. Tschüss, Barack!“
„Tschüss, Angie.“
(Er legt auf.)
(Sie legt auf.)
„Hehehe.“
„Hehehe. Ja, Barack! Danke, Barack! Nichts für ungut, Barack. Hehehe.“
„Hihi! Hach, guck mal, jetzt ruft sie beim Pofalla an. Lass uns mal reinhören, das wird bestimmt spaßig!“
„Coole Idee, der Pofalla ist ja immer für einen Lacher gut.“

Spieglein, Spieglein an der Wand: ein Geheimdienstmärchen

Es war einmal vor langer, langer Zeit in einem fernen Land, da gab es eine schöne Königin, die stolz war und übermütig, und die es hasste, wenn jemand schöner war als sie.  „Spieglein, Spieglein an der Wand“, fragte sie deshalb das allwissende Nationale Spieglein an der Wand (kurz NSADW), „wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Da antwortete das Spieglein: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im ganzen Land.“ Dann druckste es ein bisschen rum und fuhr fort: „Tja, also, allerdings hat unsere Big-Data-Analyse von vielen Dutzend E-Mails und Status-Updates ergeben, dass hinter den sieben Bergen bei den G7-Zwergen das Netzwittchen lebt, und die ist noch 999,97-mal schöner als Ihr. Mit 50,1-prozentiger Sicherheit.“

130701FairyTale

Da erschrak die Königin und wurde ganz grün vor Neid und schrie und tobte. Doch dann verkleidete sie sich als alte Bauersfrau und schnappte sich einen Apfel, den sie zuvor mit Gift und einem RFID-Chip präpariert hatte. Sie reiste zu den G7-Zwergen, suchte das Netzwittchen auf und schenkte ihr den Apfel, in den das Netzwittchen sogleich wohlgemut hineinbiss. Als des Nachts die G7-Zwerge von einer Tagung in Brüssel heimkehrten, fanden sie das Netzwittchen leichenblass und reglos vor und waren voller Trauer, denn sie hielten es für tot. Und so legten sie das Netzwittchen in einen gläsernen Sarg und richteten ihr eine Gedenkseite auf Facebook ein.

Eine edler Königssohn aus dem hohen, eiskalten Norden sah diese Facebook-Seite, verliebte sich sofort in das Netzwittchen in ihrem gläsernen Sarg und zog los, sie zu suchen. Kaum war er bei den G7-Zwergen angekommen, da erkannte er, dass das Netzwittchen gar nicht tot war. Er hob das Netzwittchen sachte an, umarmte sie von hinten und drückte ihr seine starke Faust auf den Magen. Mit einem herzhaften Ruck lüpfte er sie sodann nach oben, sodass das giftige Apfelstückchen samt RFID-Chip in hohem Bogen aus ihrem Munde und in den Fluss flog. Da verschwand das Netzwittchen vom Radar des NSADW, weshalb der Eingriff des tapferen Prinzen bis heute in Mediziner- und Geheimdienstkreisen als „Heimlich-Manöver“ bekannt ist.

Als das Netzwittchen die Augen aufschlug, sagte der Prinz zu ihr: „Heirate mich und folge mir in mein fernes, verschneites Königreich! Ich heiße übrigens Edward, Prinz Edward von der Schneehöhle*.“ Und sie folgte ihm, und es gab eine prächtige Hochzeit, und fortan trug sie den Namen Schneewittchen.

Als die eitle Königin aber bemerkte, dass das Schneewittchen lebte und noch dazu das NSADW jede Spur von ihr verloren hatte, riss sie das Spieglein wutentbrannt von der Wand und schleuderte es so weit hinfort, dass es in der trockensten Ebene in den Steinigen Bergen landete. „Fortan“, brüllte die Königin dem Spieglein hinterher, „sollst du Nationales Spieglein Abgehängt, kurz NSA, heißen!“

Da war das NSA ganz traurig, und so baute es sich ein riesiges Rechenzentrum, viel größer und schöner als alle anderen Rechenzentren auf der Welt, um künftig den Datenverkehr im weltweiten Netz noch viel, viel besser abhören zu können. Und wenn niemand das Spieglein zerbrochen hat, dann lauscht es noch heute.

* Im Originaltext, der den Gebrüdern Grimm als Vorlage diente, heißt es hier: „BTW, I’m Edward, Prince of the Snow Den.“ Da der Originaltext aus Hawaii stammt, ist bislang unklar, wie es zum „Prince of the Snow Den“ kam, denn die Hawaiianer kennen gar keinen Schnee. Die Geheimdienst-Märchenforschung steht hier vor einem Rätsel.

Der Spion, der mich leakte

Edward Snowden – der IT-Spezialist, der durch Aufdeckung der Prism- und Tempora-Abhörskandale zunächst beim britischen Guardian und dann weltweit Schlagzeilen machte – wünscht sich bestimmt, die öffentliche Debatte würde sich statt auf seine Person besser auf die Inhalte seiner Enthüllungen konzentrieren – mithin auf das, was von der Süddeutschen Zeitung zurecht als „heimlicher umfassender Big-Data-Angriff auf die Bevölkerung eines befreundeten Landes“ kritisiert wurde. Die Kritik der Bundesregierung an diesen Vorkommnissen fiel bislang recht milde aus – es darf also munter spekuliert werden, ob der BND ähnlich vorgeht und nicht minder großflächig mithört, -liest und -analysiert.

Stattdessen konzentrieren sich viele Medien lieber auf die – oberflächlich dramatischere – Frage, wo sich Snowden auf seiner Flucht vor den US-amerikanischen Behörden wohl gerade verstecke: nicht mehr in Hong Kong, derzeit wohl in Moskau, auf dem Weg nach Ecuador etc. pp. Da berichten Reporter über leergebliebene Flugzeugsitze, und der lupenreine Demokrat Putin kann darauf verweisen, dass Snowden derzeit noch auf dem Gelände des Moskauer Flughafens in Sicherheit ist.

Die vor den Augen – bzw. den Kameras – der Weltöffentlichkeit ablaufende Jagd des US-Geheimdienstes nach einem einzelnen Whistleblower, der ein hohes Gehalt und ein sorgloses Leben auf Hawaii für seine moralischen Ansprüche aufgegeben hat, könnte direkt einem Spionagethriller entsprungen sein. Und das kommt bei uns Medienkonsumenten natürlich viel besser an als die Aufarbeitung einer so komplexen und grauschattierten Angelegenheit wie flächendeckende Abhörmaßnahmen zum Zweck der Terrorabwehr – verbunden mit der schwierigen Frage, wie weit diese gehen muss und darf oder wie hier demokratisch legitimierte Kontrolle möglich sein könnte.

Widmen wir uns hier deshalb nun der drängendsten Frage, die sich aus dem NSA-Skandal ergibt: nämlich der, die der sicher bald zu erwartende Hollywood-Film über die Jagd nach Edward Snowden wohl heißen wird. Hier erste Vorschläge:

Der Spion, der aus der Wärme kam
James Bond jagt Dr. Sno
Leakergrüße aus Moskau
Man leakt nur zweimal
Lizenz zum Leaken
Snowfall
Leak After Reading

Eine unkontrolliert wuchernde Überwachung, wie sie sich George Orwell nicht besser hätte ausdenken können, braucht Korrektive – und sei es notfalls in Form eines Whistleblowers wie Edward Snowden. Man möchte ihm deshalb die Daumen drücken, dass die Geschichte für ihn ähnlich gut endet wie die des von Walter Matthau verkörperten Whisteblowers Miles Kendig im US-Spielfilm „Hopscotch“ (auf Deutsch: „Agentenpoker“). Wer diesen Film nicht kennt: Anschauen, es lohnt sich! Denn damals – 1980 – durfte man einen Whistleblower in Hollywood noch lustig finden.

Die BASE-Methode: Wie man Kunden schnell verscheucht

Unter den Mobilfunk-Providern herrscht offenbar ein regelrechter Wettbewerb, wie man frisch angelockte Neukunden am schnellsten wieder vergrault. In Mobilfunkerkreisen weiß man: Das Wort „Vertrieb“ kommt von „vertreiben“. Und so habe auch ich kürzlich einem Provider, der hier namenlos bleiben soll, eine schriftliche Kündigung geschickt, nachdem dieser einen heimtückischen Kundenvertriebs-Trick angewandt hatte: „Belästigende Anrufe schüren Ekel“, in Fachkreisen unter dem Akronym „BASE“-Methode bekannt.

Die widerliche BASE-Methode funktioniert wie folgt: Von günstigen Tarifen und flexiblem Abrechnungsmodell angelockt, schließt der Kunde einen Vertrag mit dem namenlosen Provider. Der Kunde legt bei Vertragsabschluss großen Wert darauf, dass jeglicher Kontakt zu Werbe- und angeblichen „Marktforschungs“-zwecken vertraglich ausgeschlossen wird, hat er doch zuvor einschlägige – sprich: negative – Erfahrungen bei einem großen deutschen Mobilfunker gemacht, der hier ebenfalls ungenannt bleiben soll (davon später mehr).

Einige Wochen später erhält der Kunden dann trotzdem einen Anruf vom Call Center des (zurecht namenlosen) Providers: Wie man mit dem Service zufrieden sei, und ob man nicht weitere Kontaktdaten von sich preisgeben möchte, für „interessante neue Angebote“, und „falls mal eine Frage bezüglich der Rechnung sein sollte“. Der Kunde – der an dieser Stelle innerlich bereits gekündigt hat – gibt nun zu verstehen, dass er an „interessanten neuen Angeboten“ nicht interessiert ist, und falls Probleme mit der Rechnung aufträten, habe der namenlose Provider ja seine Adresse und Telefonnummer. Und legt auf. Prompt – das ist der Clou der BASE-Methode – erhält der (innerlich-bereits-Ex-) Kunde ein Schreiben, das ihn informiert, dass er telefonisch seine Zustimmung zu Werbe-, Marktforschungs- und Blahblahblah-etc.-Anrufen gegeben habe.

Tja, und dann setzt sich der Kunde eben hin und schreibt jene Art Brief, die mit „Damen und Herren“ (aber ohne „Sehr geehrte“) beginnt und „Ohne jeglichen Gruß“ endet. Ein voller Erfolg für die Verfechter der BASE-Methode, denn Kunden machen schließlich nur Arbeit (was man bei der Post und der Bahn ja schon längst begriffen hat und bekämpft).

Zum namenlosen Provider hatte der Kunde übrigens nur deshalb gewechselt, weil der große deutsche (aber, falls ich das noch nicht erwähnt hatte: ebenfalls namenlose) Mobilfunker mit einer ähnlich perfiden Kundenvertriebsmethode arbeitet: Selbst wenn man beim Vertragsabschluss explizit sagt, man möchte keine Werbung, bleibt heimlich eine Klausel erhalten, dass der Perfide den Kunden selbst im Jahr nach der Kündigung noch mit Werbung belästigen darf. Widerspricht der Kunde dann per E-Mail diesem Passus, erhält er wenig später Werbung – an die E-Mail-Adresse seines Widerspruch-Versands.

Diese Methode ist so abstoßend, dass es im deutschen gar kein Akronym dafür gibt, nur im Amerikanischen. Dort heißt dieses Vorgehen „The Most Obviously Boneheaded Illegal Lure Ever“, kurz „T-…“ – nein, die Finger weigern sich, so ein böses Schimpfwort zu schreiben.

Nach zwei Einschreiben „ohne jeglichen Gruß“ hat der Kunde in Deutschland damit nur noch zwei verbleibende Mobilfunk-Carrier zur Auswahl. Er ist gespannt, welche Vertriebsweisen sich diese beiden Provider einfallen lassen werden. Und er fragt sich, was er wohl machen wird, wenn er alle vier Anbieter mit allen vier Kundenvertriebsmethoden durchexerziert hat. Vielleicht wird er dann die private Kommunikation ganz auf Twitter umstellen. Telefonieren ist eh sooooo 20. Jahrhundert – und aus diesem Jahrhundert sind wir alle schon vertrieben.

Neuschwanstein soll verpixelt werden!

Meine treuen bayerischen Untertanen,

wie manche von euch sicher wissen, weile ich nicht unter den Toten, sondern vielmehr als Gespenst in meinem Lieblingsschloss Neuschwanstein. Die meiste Zeit verbringe ich damit, im Kassenhäuschen den stetig hereinströmenden Zufluss von Bargeldmitteln gelangweilt wahrzunehmen und dabei unsichtbar, aber doch königlich-milde auf die wohlgeordneten Massen von, wie mir scheint, meist japanischen Besuchern herabzulächeln.

Den Gesprächen einheimischer Besucher, denen mein königliches Ohr sich nicht verschließen konnte, war zu entnehmen, dass derzeit ein gewisser Herr Guhgl – offenbar ein wohlhabender, wissensdurstiger Privatier – Tage über Tage damit verbrachte, die Fassaden bayerischer und – man mag es kaum glauben – sogar nicht-bayerischer Bauwerke photographisch zu erfassen. Wohlgetan, Herr Guhgl, welch stattlich Projekt! Dieses ist, ich sage das ohne Spott, in seinen großartigen Ausmaßen manch einem meiner Vorhaben nicht unähnlich.

Kenntnis erhalten habe ich nun von einem neuartigen Verfahren, vom plappernden Volksmund “Verpixeln” genannt, mit dem man wohl ein photographisch gebanntes Bürgerhaus mittels nachträglichen Eingriffs unkenntlich machen kann, um die Privatheit eben jenes Bürgers zu schützen und zu wahren. Auch dieses Verpixeln findet, wie ich hier kundtun möchte, mein königliches Wohlwollen, betrachte ich doch Tag für Tag mit nur mäßigem königlichem Wohlwollen einen nicht endenden Zug bereits erwähnter Besucher, die unter lautem Oh und Ah meine persönlichsten Gemächer durchstreifen und besichtigen. Und die von umliegenden Anhöhen aus auch mein schönes Schloss mit lächerlich kleinen Apparaturen photographisch zu bändigen sich bemühen – obschon sicher vergeblich, wie ich nur mutmaßen kann.

Und deshalb fordere ich meine bayerischen Untertanen hiermit auf: Man möge umgehendst sämtliche photographischen Abbilder meines Schlosses auf die genannte Art und Weise verpixeln. Grau in grau möge Neuschwanstein auf Bildern erscheinen, unscharf und damit umso mysteriöser und erhabener! Denn auch einen untoten Märchenkönig dürstet es nach Privatheit, die ihm bislang grausam vorenthalten wurde.

Diktiert zu Hohenschwangau, den 23. November A.D. 2010,

König XXXXXX der II. von Bayern

(Name aus Gründen der Privatheit unkenntlich gemacht)

Pixeln, schwindeln, vereiteln – Privatheit im Facebook-Zeitalter

Deutschlandweit wird über Google Street View diskutiert, als ob dem Daten-Jäger-und-Sammler-Konzern mit dem Abfotografieren öffentlich einsehbarer Fassaden ein gar ausgefuchstes Schurkenstück gelungen sei, das unsere dunkelsten Geheimnisse erst ans Licht zerrt und dann im bösen Internet wie auch in Echtzeit präsentiert. Der Fachmann empfiehlt hierzu dem Bedenkenträger: Einfach einen pubertierenden Sprayer engagieren, der die Hauswand mit obszönen Graffiti dekoriert, dann muss Google auch ohne Antrag fröhlich drauflospixeln. ;-)

Andernorts im globalen Dorf hat derweil Facebook – in Sachen Sammeln und Auswerten von Web-Nutzungsdaten größter Google-Konkurrent – zunächst für den US-amerikanischen Teil seiner über 500 Mio. Benutzer von jetzt auf gleich den neuen Dienst “Places” freigeschaltet, der die Frage der Privatsphäre tatsächlich neu aufwirft – wieder einmal, muss man sagen, Facebook hat schließlich ein Händchen dafür, sich in Sachen Datenschutz unbeliebt zu machen: “Anträge für Hypotheken sind oft schneller und leichter auszufüllen als Facebooks Datenschutz-Einstellungen”, frotzelte zum Beispiel der britische Guardian.

Mit Places imitiert Facebook die jüngst sehr erfolgreichen Dienste der Geolocation-Community-Anbieter wie Foursquare und Gowalla: Benutzer können damit an Lokationen “einchecken”, sich darüber mit anderen Anwendern austauschen und Kommentare oder Bewertungen zu Kneipen, Restaurants, Geschäften etc. abgeben sowie Abzeichen (Badges) sammeln oder auch Boni einheimsen.

Den Trend hatte Facebook zunächst verschlafen – dabei hätte jeder Immobilienmakler den Facebuchmachern sagen können, was wirklich zählt: “Location, location, location!” Denn mit dem Einbinden von Ortsangaben hat Facebook nun eine Plattform, mit der sich in Echtzeit gezielt ortsabhängige Werbung vermarkten lässt – und das potenziell an eine halbe Milliarde Leute.

Über die Auswertung der Posts und Connections kennt Facebook die Interessen und das soziale Umfeld eines Anwenders; mit Geolokationsdaten – per Smartphone bei Check-ins automatisch generiert – lässt sich zudem nun ein genaues Bewegungs- und damit tatsächlich belegbares Verhaltensprofil erstellen. So etwas ist für Marketing-Profis Gold wert – Places könnte locker Facebooks einträglichster Dienst werden. Entsprechend wurde auch schon spekuliert, dass weniger Communities wie Foursquare und Gowalla, sondern vielmehr Online-Branchendienste wie Yelp unter die Räder des Places-Erfolgszuges geraten dürften – von den eh schon schwächelnden lokalen Print-Medien ganz zu schweigen.

Der “gläserne Konsument” wird damit Wirklichkeit – aber kein Grund zum Jammern, es wird ja keiner gezwungen, oder? Nun, gezwungen nicht, jedoch ging Facebook bei der Einführung von Places einmal mehr recht facebookisch vor: Der Dienst wurde automatisch für alle freigeschaltet – eingegebene Lokationsdaten sind somit sofort für den Freundeskreis (”Friends Only”) sichtbar (immerhin nicht “für alle” – ein Desaster wie das rund um den Start von Google Buzz wollte Facebook-Chef Mark Zuckerberg sich offenbar ersparen). Wer diese Places-Nutzung nicht wünscht, muss das manuell ändern.

Die Pointe kommt aber erst noch: Check-ins können auch andere Facebook-Teilnehmer für einen Anwender vornehmen. Was das für jeglichen Anspruch auf Privatsphäre bedeutet, sollte sofort klar sein: Kannste in die Tonne treten. Unerwünschte Nebenwirkungen treten plastisch vor’s Auge, wenn man sich – am besten nach Lektüre von Max Goldts “Krieg der Mädchenschweigekreise” – einschlägige Teenager-Tweets vorstellt: “Und wenn du mich weiter nervst, dann check ich dich bei Lidl ein!”

Was auf die Places-Einführung folgte, ist ein Ablauf, den wir wohl als Prototypen für Datenschutz im Facebook-Zeitalter betrachten dürfen: Facebook schaltet einen neuen Dienst frei, und einschlägige Websites überschlagen sich sofort im Posten von Anleitungen, wie man ihn wieder abschaltet. Und so schrieb dann auch die Online-Publikation SocialMediaToday ironisch: “Wir alle hassen Facebook Places jetzt schon.

Deshalb folgt diesmal zur Illustration kein Cartoon oder sonst ein buntes Bildchen, sondern – man will sich ja keinem Trend verweigern – zwei Screenshots, wie man die drei betreffenden Einstellungen vornimmt: Man klickt rechts oben auf den Konto-Button, dann auf Privatsphäre-Einstellungen, dort auf den Link in der Mitte namens “Benutzerdefinierte Einstellungen”), stellt “Orte, die ich besuche” auf “Nur ich” und nimmt dann folgendes Häkchen raus:

fbplacesdt1.PNG

Schließlich folgt etwas weiter unten eine dritte Änderung:

fbplacesdt2.PNG

Es gibt aber auch eine alternative Strategie zum Schutz der bröckelnden Konsumenten-Privatsphäre: Einfach tagein, tagaus im Vorbeigehen immer nur bei ein und demselben Geschäft einchecken und dann gucken, was für Werbung im Lauf der Zeit so hochpoppt. Das kann, je nach gewählter Lokation, sicher sehr unterhaltsam werden – von meinem Home Office aus zum Beispiel ist die nächste öffentliche Einrichtung ein buddhistischer Tempel…

Wie sang schon die kanadische Comedy-Truppe “Three Dead Trolls in a Baggie” in ihrem höchst unterhaltsamen “Privacy Song“:

“You can lie to the man, you can lie right through your tooth.
They can take away our privacy,
but they can’t have the truth.”

(”Du kannst die Leute anlügen, bis sich die Balken biegen.
Sie können unsere Privatsphäre wegnehmen,
aber die Wahrheit bekommen sie nicht.”)

Im Augenblick ist check-in-mäßig noch Abwarten und Teetrinken angesagt: Places funktioniert derzeit nur in den USA. Aber sicher kommt der Dienst auch bald zum buddhistischen Tempel Ihres Vertrauens! ;-)